Fliesen

Wand-und Bodenfliesen

I  N T G  THE DIFFERENCE

Der Großteil der Otto Normalverbraucher mit einem Eigenheim beschäftig sich maximal zwei Mal im Leben mit dem Thema Fliesen. Somit ist es für sie zunächst einmal sehr schwierig Qualität und Preisleistungsverhältnis richtig einzuschätzen. Dies hat oft zur Folge, dass Kunden sich eher schlecht als recht über das Internet oder anhand von Wohnmagazinen informieren und am Ende viel zu viel Geld für viel zu wenig Qualität ausgegeben haben. Mit so manchem gefährlichen Halbwissen wollen wir auf dieser Seite aufräumen und für Euch über einige große Unwahrheiten aufklären. 

Rutschfestigkeit in deutschen Bädern

Die mit Abstand am häufigsten gehörte Aussage in einem Fliesenfachgeschäft ist wohl: "Wir brauchen eine Fliese mit Rutschfestigkeit R10". Dieser Satz gehört schon zum Tagesgeschäft und ist immer ein erstes Indiz dafür, dass es sich um ein Projekt mit Badsanierung und einem befliesten Duschbereich handelt. Hier liegt jedoch der Unterschied begraben! Die Rutschfestigkeitsklassifizierungen R9, R10, R11 usw. gelten für die "besohlten Bereiche", also solche, die eben mit Schuhen begangen werden. Im Gegensatz dazu gelten in einem Duschbereich -der zu den sogenannten "Nass-Barfuß-Bereichen" gehört- die Bewertungsgruppe A/B/C in der Rutschfestigkeit.

Grundlegend sei hier gesagt, dass diese ganzen Klassifizierungsgruppen hauptsächlich für den gewerblichen oder auch öffentlichen Raum gedacht sind. Zur Unfallprophylaxe im eigenen Haushalt oder in Mietobjekten solltet Ihr sie aber auch nicht gänzlich außer Acht lassen. Um auf Nummer sicher zu gehen empfehlen wir Euch beim Fliesenkauf für eine begehbare Dusche auf eine "B" Klassifizierung zu achten. Diese Klassifizierung ist beispielsweise in öffentlichen Schwimmbädern in den Duschen vorgeschrieben. 
Fliesen sind ein Wärmespeicher

Nein, diese Aussage ist schlichtweg falsch! Fliesen sind kein Wärmespeicher, sondern ein Wärmeleiter. Deswegen sind sie besonders gut für Fußbodenheizungen geeignet.
Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn man barfuß im Sommer über Fliesen läuft und dabei ein Kältegefühl an den Füßen empfindet. Das liegt daran, dass die Fliese die bodennahe Temperatur annimmt, die ja einige Grade Celsius unter unserer eigenen Köperwärme liegt. Wenn man jedoch einige Zeit auf der gleichen Stelle stehen bleibt, verschwindet das Kältegefühl, da die Fliese dann unsere Körpertemperatur angenommen hat. 
Im Übrigen ist das ein Grund, warum wir von sehr dunklen Tönen auf sonnigen Terrassen abraten. Hier kann die Sonnenenergie nicht durch Reflexion abgeleitet werden und führt dazu, dass der Terrassenboden unangenehm heiß wird.

2mm-Fugen

wann es wirklich geht und wann man es besser lassen sollte!


Nun sind wir schon etwas tiefer in der Materie drin und hier erleben wir leider immer wieder, wie Auftraggeber/innen an den Rand der Verzweiflung geraten. Fachhändler, Wohnmagazine, Gestalter, Architekten und viele andere sprechen von schönen schmalen Fugen. Wir bei der INTG handhaben das auch nicht anders! Aber zum einen haben wir immer ein Auge auf dem technischen Aspekt; zum anderen haben wir -fast ausnahmslos- die Fliesen in unserem Sortiment, die für eine Verlegung mit einer 2mm schmalen Fuge geeignet sind.


Was der Otto Normalverbraucher oft gar nicht weiß: wer spontan loszieht und im Handel nach einer passenden Fliese sucht findet oder bekommt nicht per se eine Fliese, die die nötige Eigenschaft für die Verlegung mit einer 2mm schmalen Fuge mitbringt. Hier ist dringend auf die Bezeichnung "rektifiziert" zu achten. Das "Rektifizieren" ist eine Nachbearbeitung der Fliesenkanten, indem die Fliesen durch schneiden und/oder schleifen auf eine gleiche Kantenlänge, sowie auf Rechtwinkligkeit konfektioniert werden.


Bei Fliesen, die keine rektifizierten Kanten besitzen, bezeichnet man die Kanten in Fachkreisen als "Presskante". Da diese Presskanten sehr hohe Toleranzen nach DIN-oder EN-Norm haben dürfen, besteht hier kein Mangel in Qualität und Güte. Eine Reklamation ist somit ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang werden häufig die Verlegekünste des/der Fliesenleger/in in Frage gestellt, jedoch kann der Verlegebetrieb sein Handwerk noch so sehr beherrschen; am Ende bleibt ein unglücklicher und unzufriedener Endkunde allein gelassen zurück.

Halbverband

bitte auf gar keinen Fall


Jedem Fliesenspezi läuft es bei dem Wort "Halbverband" kalt den Rücken runter.

Wand- und Bodenfliesen -und somit auch Feinsteinzeug- kommen als eine Art formfester Teig mit einer Restfeuchte in den Produktionsofen. Beim Backen, bzw. dem Brennprozess, verdunstet das Wasser von außen nach innen.  Das kennen wir auch sehr gut vom Keksebacken: innen ist der Kern noch feucht, während das Äußere bereits ausgebacken ist. Bei diesem Brennprozess verändert der "Fliesenkeks" -auch Cookie oder Biskuit genannt- seine äußere Form. Die Ecken stellen sich auf oder neigen sich ab und die Kantenlängen verziehen sich. Weil genau dies passiert, gibt es auch relativ große Normtoleranzen bei Fliesen. Das ist auch kein Mangel an Qualität und Güte; sondern es ist einfach ein physikalischer Prozess der nicht perfekt beeinflussbar ist.

Aus diesen Gründen sollte man einen Halbverband partout vermeiden, da dabei immer der höchste und der niedrigste Punkt der Fliesenebenheit zusammentreffen. An diesen Stellen kommt es zu starken und sehr unschönen Überkannten.

Neben der unansehnlichen Optik entsteht hier häufig ein Mangel in der Ebenheitstoleranz, die jeder als Stolperkante kennt.


Auch wenn wir Fachhändler die Industrie mittlerweile so weit erzogen haben, dass Bemusterungstafeln selten bis gar nicht mehr im Halbverband gezeigt werden, so hört man immer wieder von Kunden, dass ihnen eine Verlegung im Halbverband von ihrem Handwerker empfohlen wurde. In dem Fall müssen wir leider so ehrlich sein: der Handwerker sollte das Fliesenverlegen lieber sein lassen. Diese Arbeit ist nicht umsonst ein 3jähriger Ausbildungsberuf, der nach der Reform unter der Meisterpflicht steht. Und ein gelernte Fliesenleger weiß, warum das nicht gut gehen kann...



Bei großen Fliesen ist der Fliesenleger schneller fertig

viel verlegt, wenig geschafft


Auch wenn das auf den ersten Blick sehr logisch klingt, so ist dies eben nicht der Fall. Auch wenn Größen wie 30x60cm und 60x60cm nach wie vor zu den Großformaten zählen, so gehören diese Formate mittlerweile zu den absoluten Standardgrößen und sollten von jedem Fliesenleger händelbar sein. Bei Formaten, die darüber hinaus gehen, wie zum Beispiel 60x120cm, 90x90cm oder 120x120cm usw. sieht es dann schon wieder anders aus. Dafür ist spezielles Werkzeug von Nöten und häufig auch noch eine weitere Arbeitskraft. Hinzu kommen spezieller Fliesenkleber, Verlegehilfen und so weiter. So scheut es vor allem Einzelkämpfern vor den Formaten jenseits der 120x120cm. Leider kommen uns demzufolge häufig Aussagen zu Ohren, dass die Verlegung nicht möglich sei, obwohl sich der Kunde genau das wünscht.


Daher hier ein kleiner Tipp: Sagt dem Fliesenleger bereits beim ersten Gespräch ganz offen und ehrlich, welche Formate für Euch in Frage kommen. Dank heutiger Technik ist es bald unmöglich etwas nicht umzusetzen. Ein guter Fliesenlegerfachbetrieb wird Euch hier immer die Möglichkeiten aufzeigen und auf evtl. technische Voraussetzungen sowie Mehrkosten hinweisen. Im Zweifelsfall würde dieser den Auftrag auch schlichtweg ablehnen. Die Entscheidung dabei sollte jedoch bei Euch liegen und nicht an den Fähigkeiten des Handwerkers scheitern.

Decken hoch gleich Metzgerei?

Es war einmal...


Was das Gestalterische anbelangt haben die Fliesen nach wie vor bei vielen Endkunden, Architekten, Gestaltern und Interiordesignern einen miesen Ruf. Oft werden Vergleiche zu Metzgereien, Schlachthöfen oder Großküchen gezogen. Das hat sicherlich damit zu tun, dass die Fliesenbranche sehr viel mehr kann, außer Lobbyarbeit für Ihr Produkt.

So kämpft die Fliese nach wie vor mit ihrem Image, welches sie noch aus den 60er/70er Jahren inne hat. Damals war die Fliese meistens ein rein technischer Wand- oder Bodenbelag und diente lediglich als Schutz des Baukörpers und weniger zur Verschönerung. Beeindruckend ist dabei, dass wir ja eigentlich Tag ein Tag aus von wunderschönen Fliesenoberflächen umgeben sind; sei es in einem Restaurant, in einem Hotel, in der Mall, im Museum usw. Sie umgeben uns vor allem als Bodenbelag weit häufiger als andere Oberflächen und trotzdem bleibt das schlechte Image hartnäckig an ihnen haften.


Besonders neue Technologien in der Produktion bringen eine beinahe grenzenlose Freiheit der Gestaltung mit sich. Die Fliese vereint heute ein technisch sehr robustes Produkt mit wundervollen Designs, womit in der Gestaltung eine überragende Vielfalt an Möglichkeiten besteht. Gerade in der Verkleidung von Wandflächen kann die Fliese sehr viel mehr als nur übliche Bäder und Gäste-WCs. Mit ihr könnte man sogar eine echte Highlight-Wand in Wohn-oder Schlafräumen zaubern. Als dekoratives Element im Großformat finden Fliesen heute bei mutigen Gestaltern Anwendung.

Ebenso im herkömmlichen Terrain der Wandfliese, dem Badezimmer, erreicht man durch deckenhohe Verlegung Großzügigkeit und optische Gesamtkonzepte. So wirkt beispielsweise eine Wand in einem Großformat in Sichtbetonoptik und farblich abgestimmten Fugen wie eine gegossene Sichtbetonwand. Oder eine Fliese in Natursteinoptik erweckt den Eindruck einer Wand aus massiven Natursteinblöcken. Gerade bei hohen Decken wie in Altbauten wird dieser Effekt sogar noch verstärkt. Zudem können Räume durch die richtige Formatwahl und Verlegerichtung in ihrer Wirkung verändert werden. So können zum Beispiel schlauchförmige Räume mehr Breite erhalten usw. 

Zeitlos vs. Traumbad

Mut, der sich auszahlt...


Seit vielen Jahren hat sich eine zeitlose Gestaltung in der Beratung bewährt. Oft ist dies jedoch nur der Einfachheit der Beratung geschuldet: Dunkler Boden, helle Wandfliesen und man ist mit der Gestaltung fertig. Das wird dann als "zeitlos" verkauft.

Aber ist nicht auch ein Traumbad mit dem gewissen Etwas zeitlos? Der Raum, der Euch tagtäglich ein Lächeln ins Gesicht zaubert, weil er so viel mehr ist, als nur ein schlichtes Badezimmer.

Wir finden Ja! Deswegen nehmen wir gerne eine intensivere Beratung für Eure Wünsche in Kauf. Keine Sorge, ein Traumbad bedeutet noch lange kein üppiges Budget; denn manchmal sind es auch einfach nur die kleinen Details, die aus einem langweiligen Bad ein echtes Traumbad machen. Lasst Euch inspirieren! Beweist etwas Mut und Ihr werdet "zeitlos" Glücklich sein.


Fliesen Glossar

das kleine 1x1...


Hier haben wir für Euch die wichtigsten Begriffe kurzgefasst zusammen getragen, um Euch die wichtigsten Informationen rund um das Thema Fliese an die Hand zu geben.

Abrieb


Als Abrieb wird der mechanische Oberflächenverschleiß bezeichnet und wird in die Klassen I-V unterteilt. Grob zusammengefasst: Fliesen mit Abriebklasse I sind zum Beispiel nicht für die Bodenverlegung geeignet.  Fliesen ab Abriebklasse III können im privathäuslichen Bereich verlegt werden.

Abriebklasse V stellt die verschleißresistenteste Klasse dar und kann sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich bedenkenlos verlegt werden.


Gerne könnt Ihr uns kontaktieren und wir beraten Euch bei Eurem aktuellen Projekt.





 

Rektifiziert


Fliesen, die mit der Bezeichnung "rektifiziert" ausgezeichnet sind, wurden nach der Produktion nochmal an den Fliesenkanten nachbearbeitet. Durch Schneiden und Schleifen der Produktionskanten erhält man ein Endprodukt, das in Außenmaß und Rechtwinkligkeit die Voraussetzungen einer Verlegung mit schmalem Fugenbild erfüllt. Jedoch empfehlen wir aufgrund des technischen Aspekts eine Fugenbreite von mindestens 2mm. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Fliesen in unserem Sortiment rektifiziert. 









Bodenfliesen


Auch wenn der Begriff Bodenfliese beinahe selbsterklärend ist, so gibt es gerade bei keramischen Fliesen zwei große Unterschiede:

Zum einen das Steinzeug

und zum anderen das Feinsteinzeug.

Letzteres ist in der heutigen Zeit ein absoluter Standard aufgrund der technischen Eigenschaften des Feinsteinzeugs.


Durch aktuelle Produktionsverfahren ist Feinsteinzeug ebenfalls glasiert und die eigentliche Keramik -der sogenannte Scherben (siehe eingefärbter Scherben)- bei höherer Qualitätsgüte farblich angepasst. 






Rutschfestigkeit A/B/C


Damit wird die Rutschfestigkeit für den sogenannten Nass-Barfuß-Bereich bewertet. Hier werden die Klassen in A, B und C unterteilt und auf die Rutschfestigkeit bei Barfußnutzung getestet.


Beispielsweise die Klassifizierung B: sie ist Voraussetzung für eine Dusche im öffentlichen Bereich, wie zum Beispiel die eines Schwimmbads.















Scherben (eingefärbter)


Der Scherben ist das Grundgerüst, also die Basis einer jeden keramischen Fliese. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eine Wand-oder Bodenfliese ist. Auf diesen Scherben wird in der Produktion die Glasur aufgetragen.


Anhand dieses Scherbens ist es gut möglich die Qualitätsunterschiede einer Fliese festzustellen. Eine Bodenfliese höherer Qualität wird immer einen eingefärbten, farblich an die Oberfläche angepassten Scherben haben. Gerade für den Inlandsmarkt ist ein rosa bis weißer Scherben bei Wandfliesen von Fachkunden erwünscht.






Rutschfestigkeit R-Klassen


Eine weitere Art der Rutschfestigkeits-klassifizierung ist die

R-Klasse, häufig R9, R10, R11, R12. Manchmal auch mit dem Zusatz V2, V4, V6. Das "V" steht in dem Fall für den Verdrängungsraum und ist für einige Einsatzbereiche z. B. in Großküchen vorgeschrieben.


Die R-Klassen sind immer die Bewertungsgrundlagen für Bereiche, die mit Schuhwerk begangen werden. Man findet sie u.a. in Kaufhäusern, im Einzelhandel, in Restaurants oder auch in Waschstraßen. Sie dienen dem Unfallschutz auf Arbeitsstätten und dem öffentlichen Raum.


Generell ist anzumerken: je höher die R-Klasse, desto schwieriger die Reinigung der Oberfläche.




Fuge


Die Fuge wird häufig schmal ausgeführt und farblich an die Fliesenoptik angepasst, sodass sie im Gesamtbild unauffällig ist. Völlig auf eine Fuge zu verzichten ist jedoch nicht empfehlenswert. Die Fuge gleicht durch Unterbrechung kleine Toleranzen aus und hat einen sehr hohen technischen Charakter, denn sie leitet Spannungen aus dem Untergrund ab, ähnlich eines kleinen Puffers.


Zu beachten ist die Reinigung der Fuge. Hierfür bitte speziell entwickelte Reiniger nutzen.  Von der Verwendung von Bürsten, Dampf- /Hochdruckreinigern ist abzuraten, denn sie zerstören die Mikrooberfläche der Fuge, sodass diese spröde wird und erheblich schneller verschmutzt.



Wandfliesen


Erstmal grundlegend vorweg: Jede Bodenfliesen kann ebenfalls an die Wand verlegt werden.

Andersherum ist eine Verwendung von Wandfliesen auf dem Boden nicht möglich, da sie vom keramischen Scherben bis hin zur Glasur eher weicher und feiner sind.


Wandfliesen gibt es in einer Vielzahl von Formaten und Optiken. Aufgrund ihrer etwas feineren Glasur ist es möglich Dekorationsfliesen in verschiedenen 3D-Optiken zu fertigen.


Der Klassiker unter den Wandfliesen ist eine uniweiß glänzende Wandfliese im Format 30x60cm bis hin zu 40x120cm. Es gibt jedoch auch hier eine große Auswahl an Optiken in unserem Sortiment.


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